Wohl formulierte Reden und festliche Staatsbesuche – wenn es um die Aufgaben des deutschen Bundespräsidenten geht, stehen die repräsentativen Handlungen meist im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dabei geraten schnell die verfassungsrechtlichen Kompetenzen aus dem Blick, durch die das Staatsoberhaupt sogar in Konflikt mit anderen Verfassungsorganen kommen kann: Wenn der Bundespräsident etwa einem beschlossenen Gesetz die Unterschrift verweigert, die Entlassung von Ministern verhindert oder nach einer verlorenen Vertrauensfrage prüft, ob der Bundestag wirklich aufzulösen ist.
Die Untersuchung von Daniel Lenski wirft einen Blick auf die Entwicklung des Selbstverständnisses der Bundespräsidenten der ersten 35 Jahre der Bundesrepublik. Dazu analysiert er, wie sich die ersten fünf Bundespräsidenten Theodor Heuss, Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel und Karl Carstens im Blick auf ihre verfassungsrechtlich relevanten Aufgaben verhalten haben. Im Gegensatz zur wissenschaftlichen und öffentlichen Meinung zeigt die Untersuchung, dass die als »politisch« geltenden Präsidenten längst nicht immer die waren, bei denen es tatsächlich zu Verfassungskonflikten kam.
Politikwissenschaft, Bd. 2
172 S. | 21,0 x 13,5 cm | 250 g | Paperback
ISBN: 978-3-933816-41-2
1. Auflage 2009 | 28,00 EUR
Man bezeichnet sie als Euroskeptiker, Europagegner oder Anti-Europäer. Man hält sie für nationalistisch, extremistisch oder schlicht für Spinner und Chaoten. Die Rede ist von politischer Opposition gegen die Europäische Union. Doch wer ist eigentlich ein Euroskeptiker? Und worin besteht seine Euroskepsis? Diese in der Politikwissenschaft weitgehend unerforschten Fragen untersucht Carsten Schymik am Beispiel der sogenannten Volksbewegungen gegen die EU in Dänemark, Norwegen und Schweden – den ältesten, größten und erfolgreichsten Anti-EU-Bewegungen Europas. Die Studie plädiert dafür, skandinavische EU-Gegner nicht als Anti-Europäer zu begreifen, sondern in historischer Kontinuität mit jenen Antifederalists, die vergeblich gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika 1787/88 opponierten.
Politikwissenschaft, Bd. 1
480 g | Paperback | 360 S. | 22,0 x 14,5 cm | mit Beilage-CD-ROM
ISBN: 978-3-933816-28-3
1. Auflage 2006 | 45,00 EUR
Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen die Beziehungen der beiden deutschen Staaten zu Nordeuropa einerseits und die Haltungen der nordischen Länder zur deutschen Frage andererseits. Der Norden Europas lag ebenso wie das geteilte Deutschland an einer Nahtstelle des Kalten Krieges und wurde Schauplatz des deutsch-deutschen Konflikts. Finnland hatte enge Beziehungen zur Sowjetunion, Schweden war allianzfrei, auch in den NATO-Mitgliedsstaaten Dänemark, Island und Norwegen wurden Gesellschaftsmodelle praktiziert, welche die DDR darauf hoffen ließen, hier die diplomatische Isolation durch den Westen durchbrechen zu können. Zwischen der DDR und der Bundesrepublik entwickelte sich eine Konkurrenzsituation um die Gunst der nordischen Länder, die bisweilen aberwitzige Formen annahm, in der sich aber immer wieder die ungelöste deutsche Frage spiegelte.
Mit diesem Sammelband werden die Ergebnisse der seit Öffnung der DDR-Archive geleisteten Forschung erstmals in deutscher Sprache zusammengefasst und neue Perspektiven aufgezeigt. Alle nordischen Länder sind in diesem Band berücksichtigt worden. Eine Bibliografie verzeichnet die einschlägige Forschungsliteratur zu den deutsch-deutsch-nordeuropäischen Beziehungen im Kalten Krieg.
Abt. Zeitgeschichte, Bd. 3
240 S. | 22,0 x 14,5 cm | 300 g | Paperback
ISBN 978-3-933816-35-1
1. Auflage 2007 | 35,00 EUR
Bei der Betrachtung der Gestalt, der Entwicklung und insbesondere des Funktionierens der staatssozialistischen Systeme nicht nur in Mitteleuropa verspricht die Einbeziehung einer komparatistischen Perspektive für die Beantwortung unterschiedlichster Fragestellungen einen hohen Erkenntnisgewinn. Dies gilt auch für die ehemaligen »Musterländer« des Ostblocks, DDR und ČS(S)R, zu denen bisher hauptsächlich Einzelanalysen oder eher beziehungsgeschichtlich orientierte Forschungen publiziert wurden.
Der vorliegende Band vereint Beiträge von Nachwuchshistorikern, die sich unter Anwendung von Methoden des historischen Vergleichs u.a. mit politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Aspekten beider Staaten beschäftigen und damit sowohl den Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweils spezifischen Ausprägung der sozialistischen Systeme der DDR bzw. ČS(S)R und ihrer Gesellschaften erweitern als auch die in den letzten zwei Jahrzehnten erschienenen Forschungsergebnisse ergänzen.
Studien zur Europäischen Regionalgeschichte, Bd. 2
Herausgegeben von Miloš Řezník
114 S. | 15,0 x 22,0 cm | 190 g | Paperback
ISBN: 978-3-933816-61-0
1. Auflage 2013 | 38,00 EUR
Die Publikation dieses Titels wurde unterstützt im Rahmen des EU-Förderprogramms Ziel3/Cíl3.
Das Leben des tchechoslowakischen Außenministers und zweiten Präsidenten Edvard Beneš (1884–1948) fällt in eine Zeit größter Spannungen und Veränderungen des staatlichen und historischen Umfelds in Europa. Die Wertung seiner politischen Leistungen ist bis heute immer wieder Gegenstand heftiger Kontroversen.
Ziel dieser Studie ist ein Porträt von Edvard Beneš im Kontext der außen- und innenpolitischen Rahmenbedingungen, welche sein Wirken und Denken prägten. Besonderes Gewicht wird auf die geschichtsphilosophischen Ansichten von Beneš und Masaryk gelegt, auf ihre Vorstellungen von der Vorsehung und Sendung der Völker. Im Anschluss an die Darstellung von Beneš' Lebensweg wird eine zusammenfassende Antwort auf die Frage nach Beneš' Verhältnis zur Macht gegeben und Stellung bezogen zum von von Masaryk und Beneš propagierten Lösungsansatz der nationalen und sozialen Frage.
Abt. Zeitgeschichte
90 S. | 20,5 x 14,5 cm | 110 g | Paperback
ISBN 978-3-933816-24-5
1. Auflage 2002 | 12,90 EUR
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